Die Nordostschweiz hat ihren König zurück

Die Nordostschweiz hat ihren König zurück

02.09.2025

Nach jahrelanger Planung wurde im Glarnerland, genauer noch in Mollis, das 47. Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, souverän organisiert, durchgeführt. Die über 200 Mitglieder des Organisationskomitees können auf ein absolut gelungenes Wochenende und einen Heimsieg für die Nordostschweiz zurückschauen. Erstmals nach 2007 geht der Titel zurück an den Nordostschweizer Schwingerverband.

Der grüne Teilverband durfte sich nach dem siebten Gang über einen reinen Nordostschweizer Schlussgang freuen. Die Einteilung hatte einen schweren Brocken, die Schlussgangteilnehmer einzuteilen, da sich die drei Eidgenossen Armon Orlik, Samuel Giger und Werner Schlegel den ersten Rang teilten. Schlussendlich wurde bekannt gegeben, dass der St. Galler Werner Schlegel und Samuel Giger sich die Hand geben würden. Es war aber auch klar, dass Orlik bei einem siegreichen achten Gang den Königstitel noch erben könnte. Giger erkämpfte sich den Platz im Schlussgang mit je einem gestellten Kampf gegen den Berner Favoriten Fabian Staudenmann und den erst 20-jährigen Michael Moser aus dem Emmental. Fabian Stucki (Signau/ EM), Benjamin Gapany (Marsens/FR), Andy Murer (Susten/ VS), Adrian Walther (Habstetten/ ML) und Romain Collaud (Vallon/ FR) mussten aber daran glauben und sich von «Sämi» geschlagen geben. Sein Opponent Schlegel hingegen hatte bereits eine Niederlage gegen den ehemals Bündner Curdin Orlik (Thun/ BO) auf dem Notenblatt. Doch auch er verdiente sich seinen Platz im Schlussgang. So begrub er Pirmin Reichmuth (Muotathal/ ZG), Lukas Bissig (Attinghausen/ UR), Matthias Herger (Altdorf/ UR), Fabian Staudenmann (Guggisberg/ ML) und den Überraschungsmann der letzten beiden Tagen Fritz Ramseier (Süderen/ ET) unter sich. Der 16-minütige Schlussgang war schweisstreibend für beide Parteien und zum Schluss ein enormer Kraftakt, welcher für sie nicht zum erwünschten Ergebnis führte. Sie schenkten sich nichts und gingen ohne Ergebnis auseinander. Noch nie durfte das Bündnerland einen König feiern, nun ist es offiziell; Armon Orlik heisst der neue Schwingerkönig.Im Jahr 2016 stand Armon Orlik in Estavayer-le-Lac im Schlussgang gegen König Matthias Glarner und verlor gegen ebendiesen. Jetzt genau neun Jahre später, holt er sich den Sieg auf eigenem Verbandsboden.

Für Winterthur reisten insgesamt vier Schwinger ins Glarnerland. Drei davon gingen zum ersten Mal als Schwinger an einen Eidgenössischen Anlass. Für Patrick Rüegg reichte es als Ersatzschwinger leider nicht zum ersten Gang anzutreten.

Für Samir Leuppi, Janos Bachmann und Christian Lanter lief der erste Tag sehr gut. Es durften alle drei unverletzt in den zweiten Wettkampftag starten. Leuppi stellte den Auftakt gegen Curdin Orlik (Thun/ BO) und gewann die Kämpfe gegen Steven Moser (Rechthalten/ FR) und Lars Zaugg (Aeschau/ ET). Für das Remis in der vierten Begegnung gegen Lukas Heinzer (Goldau/ SZ) erhielt er sehr gute 9.00 Punkte gutgeschrieben. Lanter startete mit einem souveränen Plattsieg gegen Marco Thierstein (Ballwil/ LU), musste sich aber gleich darauf den beiden Teilverbandskranzern Mickaël Matthey (Gingins/ VD) und Lukas Bissig (Attinghausen/ UR) geschlagen geben. Gegen Ersteren hatte Lanter zwar gute Chancen, da er von Angang an bereit war und aktiv angriff, doch Matthey war danach wach und konterte seine Angriffe. Nach einem Gestellten im vierten Gang, zitterte Lanter noch um seinen Platz am nächsten Sonntag. Dank der Maximalnote im ersten Kampf reichte es ihm punktemässig für den zweiten Wettkampftag. Bachmann stellte sich im ersten Gang dem Teilverbandskranzer Pirmin Suter (Emmen/ SZ), gegen den er leider den Kürzeren zog. Urs Doppmann aber war ihm keine Mühe und so bodigte Bachmann den Luzerner Athleten. In seiner dritten Begegnung erhielt er für sehr gute Kampfkünste die Neun aufs Notenblatt geschrieben. Den letzten Kampf des ersten Tages konnte er dann mit der Maximalnote gewinnen. Die Winterthurer Athleten waren drei von acht Zürcher Schwingern, die sich ihren Platz im weiteren Wettkampfgeschehen sicherten und am nächsten Tag wieder in die Zwilchhosen stiegen.

Der Polizist Samir Leuppi startete direkt mit einem Sieg in den zweiten Tag. Leider blieb es bei diesem Sieg, denn er musste sich danach zweimal eine Niederlage gegen die Eidgenossen Michael Ledermann (Mamishaus/ ML) und Christian Gerber (Röthenbach im Emmental/ ET) gefallen lassen. Leuppi gab danach auf, da er sich schon im sechsten Gang eine Verletzung zuzog. Schlussendlich belegte er mit 64.00 Punkten den 24. Schlussrang. Für Bachmann ging es am Sonntag mit dem Eidgenossen Marcel Bieri (Edlibach/ ZG) weiter. Bachmann liess nichts anbrennen und ging knapp an einem Sieg vorbei. Schlussendlich musste er sich selber das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Die nächsten beiden Kämpfe gingen sehr erfreulich aus für den Wildberger Landmaschinenmechaniker. Zuerst durfte er sich einen Sieg verbuchen lassen und danach stellte er den Eidgenossen Bernhard Kämpf (Sigriswil/ BO). Leider verlor er die achte Begegnung gegen den Eidgenossen Michael Gwerder (Brunnen/ SZ). Somit platzierte er sich mit 73.00 erkämpften Punkten im Mittelfeld der Rangliste auf dem Rang 16l. Christian Lanter durfte dem Teilverbandskranzer Florian Aellen (Adelboden/ BO), dem er bei seiner ersten Begegnung einmal ein Remis abrang, den Rücken vom Sägemehl befreien. Die nächste Begegnung endete dann nochmals in einem Gestellten, bevor er zweimal seinen Gegnern unterlag. Lanter rangierte sich mit 71.25 Punkten auf dem Schlussrang 23a.


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