Eschenberg-Schwinget ob Winterthur vom Sonntag, 28. April 2019

Bei zunächst kaltem und garstigem Wetter fanden sich 800 Zuschauer und 70 Sportler ein, um den Schwingern am alljährlich und beinahe bei jedem Wetter stattfindenden Eschenbergschwingfestes, beim Kampf um den Sieg des Winterthurer Hausberges zuzusehen.
Samir Leuppis vierter Eschenberg-Sieg
Lokalmatador Samir Leuppi gewinnt zum vierten Mal nach 2015, 2016 und 2018 den Eschenberg-Schwinget ob Winterthur. Insgesamt holen die Athleten des Schwingklubs Winterthur sechs Auszeichnungen. Drei der angemeldeten Favoriten, Christoph Odermatt (Schwingklub Zürich Oberland), Shane Dändliker (Schwingklub Zürichsee rechtes Ufer) und der Thurgauer Oldie Stefan Burkhalter (Schwingklub am Ottoberg) mussten sich leider verletzungshalber am traditionellen Eschenberg-Schwingfest abmelden.
Im Schlussgang auf dem Winterthurer Hausberg setzte sich Samir Leuppi nach ca 8.30 Minuten gegen den Innerschweizer Gastschwinger und Favoriten aus dem Schwingklub Ägerital, Marcel Bieri (Edlibach) durch.
<<Ich wusste, dass ich mit seiner Schwing-Art nicht gut klarkommen würde. Ebenfalls war mir bewusst, dass er den Schlungg anwenden wird, so war ich bereit und konnte diesen kontern.>>, erzählte Leuppi ausser Atem nach seinem Festsieg. Der leicht angeschlagene technische Assistent der Transportpolizei meinte nur einen Tag vorher, es sei nicht sicher, ob er den Tagessieg holen werde, da doch einige favorisierte Schwinger auf der Liste standen und er auch noch mit einer Verletzung zu kämpfen hat.
Dass Leuppi im Schlussgang steht, stand schon nach dem vierten Gang fest, da er als einziger Sportler mit vier Siegen im Notenblatt dastand. In der ersten Begegnung musste der Gast aus dem Welschland, Vincent Roche, daran glauben. Danach bodigte Leuppi der Reihe nach Burkhard Tobias (Forch), Benjamin Nock (Turbenthal), und Bieri Christian (Edlibach), den Bruder des Schlussgangteilnehmers. Auch im fünften Kampf, dem Zürcher-Duell, gegen Wey Nicola (Stäfa) hatte Leuppi klar die Überhand. Leuppi stand mit insgesamt 49.50 Punkten im Schlussgang.
Sein Kontrahent, Bieri Marcel, startete gleich mit einem Unentschieden gegen den Zürcher Oberländer Schwinger Fabian Kindlimann in den Tag. Nach diesem nicht sehr optimalen Auftakt konnte der Gastschwinger seine Energie aus den Reserven locken und die weiteren vier Kämpfe ohne grosse Probleme gewinnen. Weil Leuppi einen Punkte-Vorsprung von 1.50 Punkten auf Bieri hatte, musste ausgeschwungen werden. Auch diesen Kampf konnte Bieri gewinnen, sogar mit der Höchstnote 10.00. Der Teilverbandskranzer landete nach dem verlorenen Schlussgang, dem siebten Kampf für ihn an diesem Tag, auf dem zweiten Platz mit genau 58.00 Punkten.
Weitere ausgezeichnete Schwinger von Winterthur
Der beste Schwinger nach Leuppi aus dem Winterthurer Stadtklub ist Philipp Lehman aus Humlikon. Der zweifache Kranzschwinger gewann gleich den ersten Gang, musste bereits aber schon im zweiten untendurch. Die darauffolgenden zwei Begegnungen konnte er wieder für sich entscheiden. Gegen den späteren Schlussgangteilnehmer Bieri Marcel hatte der Zimmermann keine Chance mehr und verlor den Kampf. Als guten Abschluss am Heimspiel liess Lehmann seinen Gegner im letzten Gang am Sägemehl schnuppern. So erreichte er 56.75 Punkte und den Schlussrang 5c.
Nur einen Rang hinter Lehmann, auf dem Rang 5d, landete Michi Hari aus Hettlingen mit 56.75 Punkten. Dieser gewann gleich gegen die ersten zwei Kontrahenten, musste sich aber in den zwei weiteren Kämpfen gegen die Teilverbandskranzer Riget Tobias (Schänis) und Roch Vincent (Constantine) das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Die fünfte und die sechste Begegnung entschied er mit zweimal der Höchstnote überzeugend für sich.
Ebenfalls nicht weit hinter Hari, konnte sich Lanter Christian den Schlussrang 6c mit 56.50 Punkten für sich reservieren lassen.
Der Kollbrunner Athlet konnte drei Siege für sich verbuchen lassen, einmal musste er tauchen. Zweimal jedoch konnte er dem Gegner standhalten und holte immerhin ein Remis aus dem Kampf heraus.

Ein weiterer hoffnungsvoller Schwinger aus den Winterthurer Reihen, Beda Arztmann, konnte ebenfalls mit der beliebten Auszeichnung nach Hause gehen. Leider reichte es ihm nur für vier Siege auf dem Winterthurer Hausberg. Im dritten und im sechsten Gang musste Arztmann gegen die Favoriten Bieri Marcel (Edlibach) und Schnurrenberger Roman (Dussnang) unten durch. Er erkämpfte sich den Rang 7a und 56.00 Punkte.
Der Technische Leiter der Winterthurer Jungschwinger, Andreas Keller, startete am Schwingfest nicht sehr vielversprechend. Er musste gleich in den ersten zwei Begegnungen im Sägemehl eintauchen. Dies liess der Sportler aus Pfäffikon (ZH) nicht auf sich sitzen und legte gleich zweimal hintereinander seine Kontrahenten auf den Rücken. Im weiteren Verlauf des Festes holte Keller zuerst ein Remis und danach wieder einen Sieg raus. Dem jungen Athleten wurde deshalb der Rang 8f und 55.75 Punkte gutgeschrieben.
Der letzte Winterthurer Schwinger, der sich eine Auszeichnung holen konnte, ist der Tösstaler Patrick Rüegg. Der Landwirt, der dank seiner im Welschland absolvierten Lehre, im Schwingklub Estavayer-le-Lac mitschwang, ist auch der letzte der überhaupt die Auszeichnung am Eschenbergschwingfest erhielt. Er konnte mit einem Sieg starten, musste sich aber nachfolgend gleich zweimal ein Unentschieden gefallen lassen. Rüegg konnte den nächsten Kampf mit 9.75 Punkten wieder für sich entscheiden. Leider musste er sich in den letzten beiden Gängen wieder zwei Remis ins Notenblatt schreiben lassen. Rüegg erreichte dank seiner Leistung gesamthaft 55.75 Punkte und den Rang 8g.

Gute Leistung des jungen Winterthurer Schwingers
Der 2003 geborene Anliker Andri absolvierte sein erstes Schwingfest bei den <<Grossen>>. Es reichte ihm zwar nicht für die Auszeichnung, dennoch zeigte der Detailhändler, dass Potential in ihm steckt. Er erreichte sein Ziel, mindestens ein Sieg, gleich in der ersten Runde. Leider musste er sich danach zweimal eine Niederlage gefallen lassen, im zweiten Gang schwang er bereits gegen den Teilverbandskranzer Roman Schnurrenberger. Dies entmutigte Anliker überhaupt nicht und er warf den Gegner des vierten Ganges auf den Rücken.
Weiter erkämpfte sich der Schlatter ein Remis, musste aber im sechsten Gang schon wieder untendurch. Auf Anlikers Notenblatt standen nach dem Schwingfest der Rang 13f und 56.50 Punkte geschrieben.